Die Chronik vom Jahr 1983

Dieses Jahr brachte verschiedene Höhepunkte, die, entsprechend vorbereitet, auch gebührend begangen wurden. Die Vorbereitungen lagen in den Händen des bewährten Festausschusses: Horst Hauke und Herbert Grundei.

Die Vorbereitungen galten insbesondere dem Abschluß eines Patenschaft Verhältnisses mit der III. Division der Amphibischen Landungsbootgruppe und dem 60jährigen Gründungstag des Vereins im Jahre 1985.

Der Magistrat der Stadt hatte sich trotz einiger Gegenstimmen zu einer Patenschaft mit einer Marineeinheit entschlossen. Er legte aber fest, dass der Marine-Verein hauptsächlicher Träger dieser Patenschaft werden müsse.

Neben den alltäglichen gab es auch besondere Ereignisse. So hatte der Kamerad Böttcher das Protokollbuch des Vereins von 1925 aufgestöbert, in dem alle Veranstaltungen von der Gründung bis zum Anfang des 2. Weltkrieges vermerkt waren. Voller Stolz überreichte er es dem Vorsitzenden auf der Hauptversammlung im Februar.

Am Ostersonntag, anläßlich der Saisoneröffnung der Ratzeburger Personenschiffahrt, war der Verein wieder zu Gast bei Hannes Jarr. Er bereitete den Mitgliedern, ihren Familien und den Gästen von der Kameradschaft „Hilfskreuzer Stier“ einen schönen Tag.

Im April hielt August Böttcher einen Vortrag über den NordOstsee-Kanal, im Mai erfolgte die Einweihung der Erinnerungsstätte „Albatros“ in Damp. August Böttcher nahm daran teil. Später schilderte er seine Eindrücke, die er mit persönlichen Erlebnissen bei seinem Rettungseinsatz bei Kriegsende verband.

Im Juni veranstaltete der Verein seinen ersten Herrentag, der bei strahlendem Wetter zunächst mit dem Zug nach Lauenburg

und von dort per Ausflugsschiff über den Elbe-Seiten-Kanal zum Schiffshebewerk Scharnebek führte. Im Juni war der Verein zu Gast bei Detlef Haack und seiner Frau im „Haus Wiesengrund“ in Schmilau. Es wurde ein herrlicher Grillabend. Zugleich wurde man Zeuge eines unfreiwilligen Bades des Kameraden Globert, der in den Zierteich fiel; ein unvergessliches Erlebnis!

Die vom Kameraden Brügmann initiierten Schießveranstaltungen fielen nicht immer zur Zufriedenheit aus; Entweder mussten Einladungen wegen fehlender Beteiligung abgesagt werden, oder man landete, wie im September bei der Ratzeburger Schützengilde, auf einem der letzten Plätze. Als beständig guter Schütze erwies sich aber immer wieder Paul Holler. Im September veranstaltete die Kameradschaft „Hilfskreuzer Stier“ ihr erstes Deutschlandtreffen in Ratzeburg. Eine große Anzahl von Mitgliedern des Marine-Vereins nahm daran teil. Eine Fahrt auf dem See, ein Kameradschaftsabend im Bordlokal und ein Tanzvergnügen im Hotel Wittler brachten schöne Stunden.

Im Oktober fand das obligatorische Jahresfest mit Essen und Tanz im Gildehaus statt, es wurde fröhlich bis in die Morgenstunden gefeiert. Im November wurde Kamerad Karl Gabor anläßlich seines 80jährigen Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt.

Anläßlich des Volkstrauertages kam es auf dem Weg zum Ehrenfriedhof zu einem kleinen Eklat, der auch zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Chronik noch nachwirkte.

Die Lübecker Nachrichten verbreiteten die Meldung, dass Angehörige einer Friedensinitiative von Angehörigen des Marinevereins handgreiflich zur Seite gedrängt worden seien. Die daraufhin einberufene außerordentliche Mitgliederversammlung brachte Klarheit, die später auch von den Lübecker Nachrichten verbreitet wurden. Aber kleinliche Vorwurf des Vorsitzenden, dass dem Verein geschadet worden sei, und das diese Schädigung auch auf seine Person zurückschlage, spaltete die Mitglieder in zwei Lager.

Es wurde schnell ersichtlich, dass es mehr um eine Rivalität zwischen dem Vorsitzenden und dem Eklat-Verursacher Kamerad Böttcher als um die Sache ging. Der Klügere gab schließlich nach. Kamerad Böttcher trat von seinem Amt als Pressewart zurück. Durch sein ungeschicktes und auch eigenwilliges Verhalten vertiefte er aber die Gegensätze noch, als er zwei Tage später die Mitgliedschaft im Verein kündigte und seine Sympathisanten ratlos zurückließ, Im Mai wurde bekannt, dass er als „Einzelfahrer“ Mitglied im DMB geworden war. Das seit mehreren Jahren verfolgte Bemühen um eine Patenschaft zur Bundesmarine führte im März zu einem Austausch der Patenschaftsurkunden zwischen dem Bürgermeister und dem Divisions- Offizier der Einheit.

Durch Umzug verlor der Verein die Kameraden Edith und Kurt Dittmann, aus gesundheitlichen Gründen den Kameraden Kobienia und aus bereits genannten Gründen die Kameraden Böttcher und Gribkowski. Außerdem verstarb der ehemalige langjährige Kamerad Günther Strehl. Als Neuzugang konnte der Kamerad Otto Drews gewonnen werden.

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