Die Chronik vom Jahr 1973

Auf der Januar-Versammlung im Hansa-Hotel nahmen alle anwesenden Kameraden innigen Anteil am Schicksal der Familie des Kameraden Berthold Rohweder, die durch einen furchtbaren Unfall beide Enkelkinder verloren hatte.

Die Werbung jüngerer Mitglieder war erneut Thema der Versammlung. Die Zonenrandlage der Stadt und die besseren Bedingungen im Verband der Reservisten ließen jedoch keinen großen Optimismus aufkommen.

Im März fand die Jahreshauptversammlung im Insel-Cafe statt, auf ihr nahm erstmals Emil Karow als neues Mitglied teil. Schwierig wurden wieder die Vorstandswahlen. Allen Mitgliedern war klar, dass „junges Blut“ in den Vorstand musste, weil Kamerad Schünemann langsam mutlos wurde und an Vergesslichkeit litt.

Keiner traute sich jedoch zu, diese Aufgabe übernehmen zu können. Nach langer Diskussion schlug Kamerad Schünemann schließlich selbst vor, für ein weiteres Jahr zu kandidieren, womit alle einverstanden waren. Man hatte zwar für ein weiteres Jahr Zeit gewonnen; jeder wusste aber auch, wie schnell ein Jahr vergehen kann.

Im März fand eine würdige Wiedersehensfeier 130 ehemaliger „Admiral Graf Spee“-Fahrer in Ratzeburg statt. Sie war von Kamerad Rohweder initiiert worden, der selbst auf der „Graf Spee“ gefahren war.

Zum Landesverbandstag fuhren der Vorsitzende und Kamerad Mahnke, die sich gut verstanden. Kamerad Mahnke stellte sich als Fahrer mit seinem Auto zur Verfügung. Die Versammlungen im April, Mai und Juni waren geprägt von den Vorbereitungen für einen Film der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und vom Verband der Küstenschiffer. Besuchergruppen aus Lübeck, Neumünster und Lüneburg wurden erwartet, und die Abläufe mussten organisiert werden.

Im Juni erhielten die Kameraden Dr. Becker, Voderberg und Hahn die Treuenadel für zehnjährige Mitgliedschaft. Im September kam es zu den oben erwähnten Besuchen, die Neumünsteraner waren leider nicht gekommen. Insgesamt konnte Kamerad Schünemann 70 Kameraden begrüßen und ihnen eine Domführung anbieten. Anschließend gab es eine Kaffeetafel im Insel-Cafe.

Abends begann dort der kameradschaftliche Teil mit Vorträgen, Gesang und Tanz. Um 24:00 Uhr wurde „Ruhe im Schiff“ gepfiffen.

Im November verstarb unser Kamerad Ernst Rohde im Alter von fast 74 Jahren. Er stammte aus Danzig, war 45 Jahre Mitglied im DMB und 20 Jahre Mitglied der MK Ratzeburg gewesen. Wolfgang Kröger wurde durch Umzug aus Lüneburg Mitglied in Ratzeburg.

Im Juni waren 102,50 DM und im November 100,- DM an die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger überwiesen worden. Diese Überweisungen wurden – wie immer bestätigt und man dankte ausdrücklich für die Spenden. Zum Mitgliederbestand zählten 23 Kameraden.

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