Die Chronik vom Jahr 1926

Eine abwechslungsreiche Zeit begann für den Verein. Er war schnell bekannt geworden, und von überall her kamen Einladungen zu Fahnenweihen, Stiftungsfesten und ähnlichen Veranstaltungen. Vorstand und Mitglieder beteiligten sich so oft sie konnten an den Veranstaltungen.

Es zeugte von kameradschaftlichem Geist, wenn Vereinigungen sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam in der Öffentlichkeit wirkten. Ganz besonders aber zeugte die schnelle und stetig fortschreitende Entwicklung des Vereins von seiner Wichtigkeit und auch von seiner guten Führung. Mit Kirchgang und Kranzniederlegungen am Ehrenmal beteiligte der Verein sich am Volkstrauertag im Februar. Schon frühzeitig wurde mit den Planungen zur zehnjährigen Skagerrakfeier am 31. Mai begonnen. Ein Festausschuss war extra gewählt worden und Admiral von Bülow stellte sich als Festredner zur Verfügung.

Natürlich achtete man auch auf die innere Organisation. Man dachte an Werbung für den Verein und die Seefahrt allgemein, an aktuelle Versammlungsgestaltung und an Ehrenbezeigungen bei Todesfällen von Mitgliedern.

Über Vereinsabzeichen, Bekleidung und Beschaffung einer Fahne wurde auch nachgedacht. Zur großen Überraschung der Mitglieder wurde diese Fahne im Mai vom Kameraden Hahs zum Kameradschaftsabend mitgebracht und dem Verein gestiftet. Die Übernahme geschah in feierlicher Form mit Flaggenlied und „Hochachtungsschluck“. Anschließend gab es einen stimmungsvollen Kameradschaftsabend mit Damen. Sie nahmen auch an den nachfolgenden Treffen immer teil.

Einladungen aus Lüneburg und Malente, aus Sterley und Mustin folgten in diesem Sommer noch.

Größtes Ereignis aber blieb die Flaggenweihe des eigenen Vereins im August. Auch hierbei handelte es sich um eine Torpedobootsflagge, die auf einem Boot in der Skagerrakschlacht geweht hatte. Die Weihe, vorgenommen von Pastor Fischer-Hübner, wurde zu einer würdigen Feier, die Bevölkerung und viele einheimische wie auswärtige Vereine nahmen daran mit Fahnenabordnungen teil. Auch Musik und Tanz gehörten dazu, und die Stadt beteiligte sich mit einem Bootskorso auf dem Stadtsee.

Zur ersten Hauptversammlung im Oktober konnte der Vorsitzende, Kamerad Engel, eine stolze Bilanz vorzulegen. Der Mitgliederbestand war auf 38 Kameraden angewachsen. Auf dieser Versammlung wurde auch ein Lokalwechsel beschlossen. Ab November wurde der „Nordische Hof“ Vereinslokal und blieb es schließlich bis zum Ende des 2. Weltkrieges.

Man fühlte sich dort gleich wohl. Alles war ein bischen gemütlicher, und das schon im alten Jahr beschlossene gemeinsame Essen mit Damen fand dort im festlich geschmückten Saal statt. Es gab Eisbein mit Sauerkraut, und anschließend war Tanz.

Es muss hierbei erwähnt werden, dass von den Kameraden einige Bilder gestiftet wurden, die seitdem im Lokal aufgehängt waren.

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