Die Chronik vom Jahr 1931

Das wie alljährlich für Januar geplante Wintervergnügen verlief, wie auch die Kinderbescherung zu Weihnachten, nach bewährter Organisation in harmonischem Rahmen. Am 18. Januar beteiligte sich der Verein mit den anderen soldatischen Verbänden an einer Feier zum Gedenken an die Reichsgründung von 1870. Ein Kommers und ein Gottesdienst fanden statt.

Aus den Protokollen ist ersichtlich, daß die Teilnahme an den Versammlungen immer spärlicher wurde. Da nur die selben Namen öfter erwähnt wurden, kann man wohl annehmen, daß die Wirtschaftskrise der Grund dafür war.

Am Volkstrauertag fand wegen Demonstrations- und Uniformverbot- wieder kein Ausmarsch sondern nur ein Kirchgang statt. Der Verein schloß sich zu dieser Zeit einer Arbeitsgemeinschaft aller vaterländischen Vereine an, um gemeinsam in der Öffentlichkeit zu wirken.

Da. am Skagerraktag etliche Kameraden dienstlich verhindert waren, sollte im Juni ein Treffen mit Damen im Rahmen einer kleinen Feier im Vereinslokal durchgeführt werden. Mit einer zu Herzen gehenden kurzen Gedenkrede und dem Lied vom guten Kameraden endet diese Veranstaltung.

Obgleich Ratzeburg im Juni 1930 auf dem Marinebundestag in Karlsruhe den Antrag gestellt hatte, diese Veranstaltung nur alle vier Jahre abzuhalten, fanden weiterhin jedes Jahr Gau und Bundestage statt. Im Juni fuhr der Vorsitzende daher zum Gautag nach Kiel. Er kam mit der Nachricht zurück, daß nur noch 50% der Vereine ihre Beiträge zahlen könnten und viele keinen „Fechtmeister“ hätten. Es wurde auch bekannt, daß für das Ehrenmal 100.000 Mark Bauschulden aufgelaufen waren. Beim Bundestreffen in Kassel sollte zur Lösung dieses Problems ein Beschluß gefaßt werden. Mit dem Verkauf von Bausteinen wurde der Bau des Ehrenmals wieder unterstützt. „Im Rahmen der heutigen Zeit“ heißt es wörtlich im November-Protokoll, und das bedeutet: äußerst sparsam zu sein, wurden eine Weihnachtsfeier und ein Wintervergnügen für Januar in die Planung genommen.

Weiter zu Jahr 1932

Zurück zur Chronik-Übersicht